Stückliste

Mit dem Stücklistenwebpart konstruieren Sie Artikel. Es kann daher nur in Konstruktionsvorgängen verwendet werden. Ein Konstruktionsartikel (Stücklistenartikel) kann selbst aus weiteren Konstruktionsartikeln bestehen. Sie können in diesem Webpart sowohl Baukastenstücklisten und somit nur eine Ebene verwenden, oder Strukturlisten anlegen, wodurch mehrere Artikel auf einmal konstruiert werden. Es wird jeder bisher nicht konstruierte Artikel mit einer Stückliste konstruiert.

Eine Stückliste enthält Materialien, wie Rohstoffe und eingekaufte Fertigerzeugnisse, und Prozesse (Fertigungsschritte, Rüstprozesse, Outsourcing) mit denen Maschinen (Maschinen und Arbeitsplätze) und Mitarbeitergruppen verknüpft sein können.

Damit Sie mit dem Webpart arbeiten können, muss exakt ein Artikel im Positionswebpart sein. Wenn es sich um einen bereits gefertigten Artikel handelt, wird dessen aktuelle Stückliste angezeigt. Sie können diese dann nach belieben anpassen und entweder den Ursprungsartikel (der auf dem Positionswebpart) ersetzen oder eine neue Version anlegen. Diese Einstellungen können Sie in der Toolbar über dem Treeview vornehmen:

  • Treeview aus-/einklappen: Klappt alle Äste des Baumes ein oder aus.
  • Prozesse im Treeview ein-/ausblenden: Blendet alle Prozesse aus- oder ein, sodass nur Rohstoffe, Halb- und Fertigfabrikate angezeigt werden.
  • Änderungen übernehmen für:
    • neue Version: Es wird eine neue Artikelversion für den Hauptartikel (von der Positionsliste) angelegt sowie für alle weiteren untergeordneten Stücklistenartikel, sofern Sie deren Stückliste ändern oder erst in diesem Webpart einen neuen untergeordneten Stücklistenartikel konstruieren. Es gibt ausschließlich Auswirkungen auf Artikel die in diesem Stücklisten-Webpart angezeigt werden. Diese Option erzeugt die geringste Anzahl neuer Artikel.
    • alle Vorkommen: Diese Option kann nur gewählt werden, wenn der Hauptartikel bereits konstruiert wurde. Diese Einstellung erzeugt für jeden geänderten Stücklistenartikel eine neue Version und tauscht die Vorgängerversion durch die neue zusätzlich in Stücklisten anderer (Haupt-) Artikel aus. Beachten Sie die rekursiven Auswirkungen: Eine Änderung auf der untersten Ebene wirkt sich auf alle oberen aus: Da diese die neue Artikelversion verwenden soll, wird wegen der angepassten Stückliste (Verwendung der neuen Artikelversion statt der bisherigen) des hierarchisch höher gelegenen Artikels ebenfalls eine neue Version erzeugt. Alle Vorkommen der Fertigungsartikel mit neuer Stückliste werden somit durch die neue Version ersetzt. Dies gilt innerhalb dieser Stückliste als auch in fremden Stücklisten, die einen geänderten Konstruktionsartikel aus dieser Stückliste enthalten. Tipp: Achten Sie bei neuen Fertigungsaufträgen etc. darauf, stets die neueste Version zu verwenden. Wenn Sie häufig Änderungen im Fertigungsprozess haben und alte Versionen nicht mehr gefertigt werden, so können Sie die alten nicht mehr auf Lager befindlichen Artikel löschen, damit Sie in den Suchergebnissen etc. nicht mehr auftauchen.
      Hinweis: Beim Statuswechsel erhalten Sie eine Übersicht über die voraussichtliche Anzahl neu erstellter Artikel. Die Anzahl kann auch bei einer kleinen Stückliste, z.B. einer Baukastenstückliste, sehr groß sein, wenn der neu konstruierte Artikel in vielen weiteren Stücklisten vorkommt. Da diese Stücklisten angepasst werden, um fortan die neue Version des konstruierten Artikels zu verwenden, werden für diese Artikel ebenfalls neue Versionen erzeugt. Es werden wie in der angezeigten Stückliste für alle Artikel, in denen einer der in der Stückliste befindlichen Konstruktionsartikel verwendet wird, rekursiv neue Artikelversionen angelegt. Sie können sich selbst die Konstruktionshierarchie durchhangeln und nachprüfen, indem Sie das Artikelwebpart Verwendung nutzen.
      Wichtige Einschränkung: Es wird stets nur eine neue Version für die neueste  automatisch erzeugt, also für alle Versionen, die ein "Blatt" des "Baumes" darstellen. Versionen, von denen weitere Versionen abzweigen bleiben unverändert. Für diese wird keine neue Version erzeugt.

Bitte beachten Sie: Bei der Konstruktion wird stets für den Artikel auf der Positionsliste (Hauptartikel) eine neue Version angelegt. Abhängig von Ihrer Stücklistentiefe müssen weitere Artikel (-versionen) angelegt werden: Jeder (über dieses Webpart) mit einer Stückliste versehene Artikel wird konstruiert. Wenn Sie einen bereits konstruierten Artikel neu konstruieren und anpassen, so werden nur die geänderten Artikel neu angelegt.
Wichtig: Die Einstellung "Änderung übernehmen für" betrifft alle sich aus der Stückliste ergebenen zu konstruierenden Artikel, nicht nur den obersten.
Bei der Auswahl Änderungen für alle Vorkommen zu übernehmen, werden in Stücklisten die Originalartikel durch die neu konstruierten ersetzt. Das Ersetzen durch die neue Version ändert die Stückliste. Als Folge werden für alle angepassten und daraufhin anpassenden Stücklisten neue Versionen der Artikel angelegt. Da sich die Auswirkungen über die eigentliche Originalstückliste des Hauptartikels beliebig groß ausbreiten kann, sollten Sie diese Option mit Bedacht wählen. Bedenken Sie hierbei, dass jeweils nur die neuesten Versionen betroffen sind, d.h. es wird für die Artikelversionen eine neue Version erstellt, von denen es selbst keine neuere Version gibt. Wenn Sie einen konstruierten Artikel neu konstruieren, der kein Blatt ist und sich innerhalb eines Stammbaums befindet, wirkt sich die Änderung aufgrund der Einschränkung oft nur auf diesen Artikel aus (sofern er selbst kein Bestandteil anderer Stücklisten ist). Achten Sie daher auf den Unterschied, zwischen dem Bearbeiten eines Konstruktionsartikel (Eigenleistung) innerhalb eines Stücklistenartikels oder das Anpassen der Konstruktion explizit für diese Eigenleistung. Die Auswirkungen sind ggf. unterschiedlich (ggf. wird die neue Konstruktion nur für den veränderten Artikel übernommen oder die Stücklisten diverser Eigenleistungen, in denen der neu konstruierte Artikel verwendet wird, angepasst). Der zweite Fall wird im Konstruktionsbeispiel beschrieben.
Tipp: Sie finden ein Konstruktionsbeispiel für die Auswirkungen der beiden "Änderungen übernehmen"-Optionen hier.

Artikel konstruieren

Um einen Artikel zu konstruieren muss das Ergebnis bereits als Artikel (ohne Stückliste, Artikelart Eigenleistung) angelegt sein und der Positionsliste hinzugefügt werden. Unterhalb des Treeviews können Sie der Stückliste bereits angelegte oder neue Artikel hinzufügen. Abgesehen von Materialien, die Sie über Lieferanten beziehen, sollten Sie sämtliche benötigte Artikelarten für die Stückliste über dieses Webpart anlegen. Bei Bedarf können Sie diese später wie gewohnt in UniERM bearbeiten und beispielsweise Fotos hinzufügen.

In der Stückliste sehen Sie an oberster Stelle als Eigenleistung den zu konstruierenden Stücklistenartikel. Sie können ihn über einen der beiden Buttons öffnen und über den Editieren-Button den Kurztext (Artikelbezeichnung) anpassen. Dies ist häufig praktisch, wenn eine neue Version eines bereits konstruierten Artikels konstruiert wird. Untergeordnet befindet sich der Rest der Strukturstückliste, die aus Eigenleistungen, Fremdprozessen, Prozessen, Rüsten oder Materialien bestehen kann:

  • Eigenleistungen: Diese Konstruktionsartikel haben stets eine Stückliste. Sie müssen exakt einen Prozess oder Fremdprozess (zur Ver-/Bearbeitung des Materials) enthalten. Außerdem brauchen Sie mindestens ein Material oder eine andere Eigenleistung. Eigenleistungen können in beliebiger Tiefe in dieser Strukturstückliste erstellt werden und zusammen mit der auf der Positionsliste befindlichen Eigenleistung konstruiert werden.
    Für Eigenleistungen geben Sie die Menge in der Stückliste an und beim Anlegen zusätzlich die Berechnungsgrundlage für die Vorkalkulation (siehe auch Fertigungseigenschaften).
  • Fremdprozesse: Ein Fremdprozess dient dem Outsourcing, wenn z.B. die eigenen Produktionskapazitäten nicht mehr ausreichen oder aus sonstigen Gründen ein Produktionsschritt extern durchgeführt wird. Der Fremdprozess ersetzt einen Prozess, der intern ausgeführt wird und ist ausschließlich unterhalb von Eigenleistungen zu finden. In der Regel sollten auf der gleichen Ebene wie der Fremdprozess die Materialien oder Eigenleistungen sein, die an einen externen Auftragnehmer gesendet werden. An dem Fremdprozess können Sie die Zeiten von Mitarbeitern und Maschinen (Arbeitsplatz oder Maschine) erfassen, die zum Versand der Artikel an den Produktionspartner benötigt werden. Deshalb kommt es häufig vor, dass sich Fremdprozesse zusammen mit Versandprozessen (normalen Prozessen) in einer Prozessgruppe befinden.
    Geben Sie die Menge und Zeiten beim Hinzufügen eines Fremdprozesses an sowie beim Anlegen die Berechnungsgrundlage für die Vorkalkulation. Achten Sie darauf, einen Standardlieferanten anzugeben. Alle hinterlegten Lieferanten werden im Fertigungsterminal angezeigt, um den Versand zum externen Partner vorzunehmen. Weitere Informationen zum Outsourcing können Sie hier nachlesen.
  • Prozesse: Ein Prozess bildet die Arbeitsschritte ab, die ein Mitarbeiter an einer Maschine (Maschie oder Arbeitsplatz) mit den auf der gleichen Ebene befindlichen Materialien / Eigenleistungen durchführt. Daher werden Maschinen- und Mitarbeiterzeiten angebenen. Es kann sich stets nur ein Prozess auf der gleichen Ebene befinden: Ein Prozess pro Eigenleistung.
  • Rüsten: Für Rüstprozesse können Sie Mengen und Zeiten angeben. Die Mengenangabe kann zusammen mit einem Preis für den Rüstartikel genutzt werden, um fixe Rüstkosten zu erhalten. Generell ist es zum Erfassen von Rüstzeiten gedacht. Rüsten ist ein optionaler Bestandteil der Stückliste und kann wie Materialien beliebig häufig einer Eigenleistung hinzugefügt werden. Sie können somit verschiedene Rüstzeiten erfassen. Ein Rüstprozess wird einmal pro Fertigung berechnet. Prozesse und Materialien/Eigenleistungen werden dagegen pro zu fertigendes Stück kalkuliert.
  • Materialien sind normale Artikel, die eingekauft werden. Für diese wird die Menge erfasst sowie beim Anlegen die Berechnungsgrundlage für die Vorkalkulation (siehe auch Fertigungseigenschaften). Sie können beliebig viele Artikel einer Eigenleistung zuweisen.

Hinweis: Die angegebenen Mengen und Zeiten dienen der Vorkalkulation. Bei der tatsächlichen Fertigung im Fertigungsterminal können abweichende Mengen und Zeiten erfasst werden und somit zu einer von der Vorkalkulation abweichenden Nachkalkulation führen.


Artikel hinzufügen

Sie können neue Artikel oder bestehende der Stückliste hinzufügen, indem Sie entsprechend der Artikelart die benötigten Werte eingeben bzw. nach dem passenden Artikel suchen (Autocomplete für die Textbox "Bestehender Artikel"). Haben Sie alles ausgefüllt, können Sie per Drag-and-Drop den (neuen) Artikel in die Stückliste an der gewünschten Stelle einfügen. Ziehen Sie den Text "Bestehender Artikel" oder "Neuer Artikel (Kurztext)" dazu in die Stückliste.


Stückliste bearbeiten

Sie können über die Buttons am Ende eines jeden Zweigs der Baumansicht den Artikel öffnen, löschen oder bearbeiten. Abhängig von der Artikelart können Sie neben der Bezeichnung ("Neuer Kurztext") ebenfalls die Menge und/oder Zeiten ändern.


Konstruktion abschließen

Die Konstruktion finalisieren Sie über den Vorgang selbst. Weitere Informationen können Sie hier nachlesen.

Stückliste bei fertiggestellten Vorgängen

Wenn der Vorgang fertiggestellt ist, können Sie die Stückliste nicht mehr bearbeiten. Sie können die Strukturstückliste einsehen und die jeweiligen Artikel öffnen. Beim Ausgangspunkt der Konstruktion ("Position: 1 - ...") haben Sie die Wahl: Entweder öffnen Sie den ursprünglichen Hauptartikel oder den neu konstruierten.

Technischer UniERM-Name: WebParts_Vorgang_Stueckliste

Letzte Änderung: 03.09.2018

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