Die Grundlage für eine erfolgreiche Fertigungsverwaltung ist eine gute Stammdatenbasis. Das EFM erlaubt deswegen die Anpassung der Stückliste nur über einen Konstruktionsvorgang. Bei jeder Stücklistenänderung wird nicht die Stückliste des Originalartikels angepasst, sondern von dem Artikel eine neue Version erzeugt. Diese neue Version hat einen Bezug zum Ausgangsartikel und beinhaltet die neue Stückliste. Die Stückliste des Originalartikels bleibt so erhalten.
Dadurch wird eine hohe Transparenz der verschiedenen Artikelversionen erzielt. Bei der Fertigung kann dann die Version ausgewählt werden, die gefertigt werden soll. Es können somit verschiedene (z.B. alte und neue) Versionen eines Artikels gefertigt und verwaltet werden.

Nach der Konfiguration können Sie Ihren ersten Artikel konstruieren. Eine Konstruktion umfasst stets die nachfolgenden Schritte:

1. Sie haben zwei Möglichkeiten:
   1. Legen Sie einen neuen Artikel an, der Ihr Enderzeugnis repräsentiert. Wählen Sie eine Bezeichnung, bei den Fertigungseigenschaften die Artikelart Eigenleistung und eine Berechnungsgrundlage Vorkalkulation. Wählen Sie im vierten Schritt diesen neu angelegten Artikel.
   2. Sie wollen einen bereits konstruierten Artikel neu konstruieren, um z.B. Produktionsschritte an Fremdfirmen zu übertragen. Überspringen Sie in diesem Fall Schritt eins. Wählen Sie im vierten Schritt den bereits konstruierten Artikel, dessen Stückliste Sie ändern möchten.

2. Erstellen Sie einen neuen Vorgang vom Typ Konstruktion.
3. Tragen Sie als Hauptadresse die des Kunden ein, für den Sie den Artikel konstruieren. Wenn es kein Kundenauftrag ist, können Sie Ihre Firmenadresse eingeben oder das Feld leer lassen.
4. Wählen Sie in der Positionsliste die zu konstruierende Eigenleistung (vgl. ersten Schritt).
5. Passen Sie die Stückliste an, indem Sie Materialien/Eigenleistungen und (Fremd- & Rüst-)Prozesse mit Mengen- und Zeitangaben hinzufügen.
6. Wechseln Sie in den Status "konstruieren". Nach erfolreichem Statuswechsel können Sie über das Stücklistenwebpart den neu konstruierten Artikel aufrufen (blauer Button am Ende von "Position 1 - ..." im Treeview).

Diese Grundlegenden Schritte können Sie vielfältig ergänzen, um die vielen Möglichkeiten des EFM Fertigungsmoduls auszuschöpfen. Lesen Sie die Beschreibungen der verwendeten Webparts, um sich über weitere Funktionen zu informieren.

Geben Sie dem Konstruktionsvorgang eine Bezeichnung wie "Erster Entwurf" / "Version 1.1" etc., damit Sie z.B. im Stammbaum mit Hilfe der Bezeichnung Zusatzinformationen zu den verschiedenen konstruierten Artikelversionen erhalten.

Hier einige Tipps für den fünften Schritt, die Stückliste:

• Um Rüstzeiten erfassen zu können, müssen Sie bei jedem Prozess "Rüsten" hinzufügen.
• Sie können einen generischen Rüsten-Artikel anlegen und ihn Eigenleistungen ohne Zeiten anfügen. So können bei Bedarf im Fertigungsterminal Rüstzeiten erfasst werden. In der Vorkalkulation werden dann keine Kosten berücksichtigt. Alternativ können Sie auch bei jeder Eigenleistung andere Mitarbeiter- und Maschinenzeiten angeben.
• Geben Sie verschiedene Mitarbeiter- und Maschinenzeiten an, wenn z.B. Ihr Rüstprozess lange dauert und eine Maschine (oder Arbeitsplatz) belegt, der Mitarbeiter jedoch während die Gesamtzeit des Rüstprozesses anderen Tätigkeiten nachgehen kann. Beispiel: Vorwärmen einer Maschine.
• Sie können einen Rüstartikel auch mit einer Menge belegen. Dann wird der Einstandspreis mit der Artikelmenge multipliziert der Fertigung als feste Rüstkosten zugewiesen. Falls Maschinen- und Mitarbeiterzeiten eingestellt (in der Vorkalkulation) oder erfasst (in der Nachkalkulation) wurden, werden die mit ihrem Verrechnungssatz multipliziert und zu den fixen Rüstkosten addiert.
• Beachten Sie, dass Sie Rüstartikel beliebig oft bei verschiedenen Eigenleistungen verwenden können. Wenn Sie fixe Rüstkosten nutzen und den Einstandspreis des Artikels ändern, wirkt sich das bei der nächsten Kalkulation auf sämtliche Eigenleistungen aus, die den Rüstartikel beinhalten.
• Wählen Sie eindeutige Kurztexte, die insbesondere Einschränkungen deutlich machen. Z.B. wenn ein Rüstprozess nur für bestimmte Maschinen gedacht ist.
• Passen Sie den Kurztext der Eigenfertigung besonders dann an, wenn für diese eine neue Version erzeugt wird und die bisherige Version ebenfalls weiterhin produziert werden soll, um die verschiedenen Versionen einfacher zu unterscheiden und schneller suchen zu können (unabhängig von der Artikelnummer).
• Bedenken Sie die Folgen Ihrer Auswahl "Änderungen übernehmen für" in der Gridviewtoolbar und prüfen Sie sie stets vor der Konstruktion. Prüfen Sie ebenfalls jedes Mal die Prognose der zu konstruierenden Artikel beim Statuswechsel.
• Löschen Sie nicht mehr auf Lager und in Verwendung befindliche Artikelversionen, damit Sie in keinen Suchergebnissen vorkommen. Die Artikel können weiterhin über die Suche gefunden werden, wenn gelöschte Artikel eingeschlossen werden. Außerdem bleiben die Verknüpfungen zu Vorgängen etc. erhalten.
• Sie möchten eine neue Artikelversion anlegen, aber die Stückliste bleibt unverändert? Das kann z.B. der Fall sein wenn sich Details wie z.B. eine Bohrlochposition verändern, aber der Prozess selbst nicht. UniERM legt ausschließlich eine neue Version an, wenn sich die Stückliste ändert. Es reicht hierbei aus, die Reihenfolge in der Stückliste zu ändern. Führen Sie die Änderung auf der obersten Ebene durch, um nur eine neue Artikelversion anzulegen (vgl. Änderungen übernehmen) und prüfen Sie die Prognose der zu konstruierenden Artikel.

Artikel unterscheiden sich in verschiedene Arten, um durch die Stückliste die Fertigung gezielt zu kontrollieren. Diese Artikelarten sind Material, Fremdprozess, Prozess, Eigenleistung und Rüsten.

Klicken Sie auf einen Link innerhalb der Frage, um diese beantworten zu können.

• Wann verwende ich welche Artikelart in der Stückliste (zur Konstruktion)?
• Welche Auswirkungen hat die Wahl der Artikelart in der Kalkulation?
• Welche Auswirkungen hat die Berechnungsgrundlage Vorkalkulation in der Kalkulation?

Außerdem erlaubt die Konstruktion die Möglichkeit, dass sich Änderungen einer Baugruppe auf alle Artikelversionen auswirken, in denen diese Eigenleistung verbaut ist. Diese Auswirkungen wird über die Option "Änderungen übernehmen für"

• "neue Version" oder
• "alle Vorkommen"

erreicht. Es ist eine der wichtigsten Entscheidungen bei der Konstruktion. Gibt es beispielsweise die drei verschiedenen Artikel "Schrank grün, blau, rot", bei denen alle aus demselben Korpus bestehen, so kann sich eine Änderung des Basiskorpus auf Wunsch auf alle drei Schranktypen auswirken. In diesem Fall werden automatisch neue Versionen von dem Korpus, aber auch von allen drei Schränken automatisch generiert. Eine detaillierte Beschreibung der Unterschiede können Sie in der Dokumentation des Stücklistenwebparts nachlesen. Bitte lesen Sie diese Einführung bevor Sie die nachfolgenden Beispiele betrachten, die die Textbeschreibung veranschaulichen.

In diesem Beispiel gibt es bereits zwei konstruierte Häuser mit den nachfolgenden Stücklisten. Es gibt keine weiteren Eigenleistungen in UniERM, die diese Artikel verwenden.

Die Stücklisten sind vereinfacht und entsprechend nicht der Darstellung in UniERM. Es handelt sich um Baukastenstücklisten der Häuser. Diese eindimensionalen Stücklisten verbergen die Stücklisten der Eigenleistungen Fenster, Tür Spitz- und Flachdach. In der ersten Spalte steht die neu konstruierte Eigenleistung. Die geänderte Eigenleistung wird fett hervorgehoben. Neue Artikelversionen sind rot markiert. Aus Platzgründen fehlen die Baukastenstücklisten für Fenster, Tür und Spitzdach in der letzten Tabellenzeile.

Das Beispiel zeigt den Unterschied zwischen den verschiedenen Optionen für die Übernahme von Änderungen an der Stückliste und welche Auswirkungen es hat, bei welchem Artikel Sie die Stückliste verändern, da Sie in der Strukturstückliste jede beliebige Ebene ändern können.

Wir helfen Ihnen gerne weiter und passen UniERM / einzelne WebParts individuell an Ihre Bedürfnisse an. Treten Sie mit uns in Kontakt oder informieren Sie sich über unsere Dienstleistungen.